Der Haushalt des Klosters

Der Propst war für die Einkünfte des Klosters zuständig. Dabei spielten die Pachthöfe eine wichtige Rolle, darunter der 1759 nach einem Entwurf des Aachener Architekten Couven auf dem Klostergelände errichtete Pachthof. 

Der Pachthof innerhalb der Klostermauern nach einem Entwurf von Couven

‍DiePachthöfe

Darüber hinaus besaß das Kloster Sint-Gerlach seit dem Mittelalter mehrere Pachthöfe außerhalb der Klostermauern im Valkenburger Land. Dazu gehörten das Gehöft Cardenbeek in Klimmen, die Ruyssche Molen (Mühle) in Klimmen, das Gehöft Dolberg in Klimmen, das Gehöft Printhagen in Beek, der Hof van Raer in Meerssen, das Gehöft De Heek, der Tiendhof in Oirsbeek und der Walemerhof in Schin op Geul. Der 1708 erbaute westliche Klosterflügel wurde im späten 18. Jahrhundert auch als Schlosshof genutzt:

Oben: Ende des ^18. Jahrhunderts wird das Land um das Kloster herum mit Heu bewirtschaftet. 

Darüber hinaus spielten die Klostergärten eine wichtige Rolle für die Wirtschaft des Klosters. Dieser Garten ist auf einer Karte von 1781 nach Vermessungen von Matthias Soiron abgebildet: ‍

Der Klosterkomplex‍

Unten zeigt die Zeichnung den Pachthof (51) mit einigen Wirtschaftsgebäuden darüber (Stall, Waschhaus, Bäckerei, Kuhstall, Brauerei, Werkstatt, Kohlenschuppen und zwei Pferdeställe, einer für Reisende). Es gab ein Depot für Kutschen und Fuhrwerke. Außerdem gab es eine Schule. In einem Teil der Gärten (Moeshof) wurde Gemüse angebaut. Außerdem gab es Obstgärten und Teiche zum Fischen.  

Planzeichnung des Klosters Sint-Gerlach von 1781 nach Vermessungen von Matthias Soiron.‍

Das (erste) Refugium 

Im Jahr 1279 kam das Kloster in den Besitz eines Refugiums in Maastricht, Stokstraat 55. In Kriegs- und Katastrophenzeiten konnten die Mönche sich und ihre wertvollsten Besitztümer in diesem Refugium in Sicherheit bringen. Dieses Refugium sollte bis 1731 als solches dienen.

Oben: das Refugium von Sint-Gerlach, Stokstraat 55 (1279 bis 1731). Von 1731 bis 1777 befand sich das Refugium von Sint-Gerlach in der Brusselsestraat 77 in Maastricht.

Auch der Klosterwald nördlich des Klosters Sint-Gerlach und die Wiesen an der Göl (Geul) lieferten Einkünfte und Güter für das Kloster, darunter Holz und Heu.